Donnerstag, 9. Juni 2011

Gesichtet: die Menschen und die Musik

In der U-Bahn: plötzlich hört man von irgendwoher Gesang. Und nicht den professionelle Gesang, den man aus dem Radio kennt. Auch nicht den zumindest häufig noch anhörbaren Gesang von Straßenmusikern. Es ist der, nun ja, "Gesang" eines hoffentlich nicht treuen KVB-Kunden, der sich selbst nicht hören kann, weil die Musik in seinen Ohren zu laut ist. Schlimm genug, dass er versucht, mitzusingen, er versucht es auch noch auf englisch. Als einige anfingen zu kichern, brüllt der Mann sie an.
Jeder kann natürlich tun und lassen, was er will, dennoch gibt es Grenzen des guten Geschmacks. An alle, die gerne mitsingen beim Musikhören: hört euch vorher zumindest einmal selbst an, wie ihr dabei klingt. Der ein oder andere mag danach beschließen, seine Singsessions auf Dusche und Auto zu beschränken, alle anderen sollten sich in der Öffentlichkeit nicht wundern, wenn einigen Zuhörern ein Lächeln oder gar ein Lacher entgleitet. Es ist ja nicht böse gemeint. Es ist einfach nur komisch. Das gilt natürlich nicht für die mit Gesangstalent gesegneten. Wissenschaftlich lässt sich das folgendermaßen begründen: harmonische Melodien fördern die Konzentrationsfähigkeit, Disharmonien hingegen machen unkonzentriert und aggressiv.
Ich selbst singe nicht gut. Unharmonisch und schief sogar. Ich will den mir unbekannten Fahrgästen weder zumuten, sich mein verstelltes Organ anzuhören, noch mit eben diesem zur allgemeinen Belustigung beitragen.
Absolut nicht komisch sind dagegen Mitfahrer, die ihre Musik voll aufgedreht haben, als wären Sie taub und damit die anderen Fahrgäste nicht belustigen, sondern belästigen.

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